In memoriam Johann Jakob Kees
Ausgabe
Post- und Telekommunikationsgeschichte, Regionalbereich Ost, 1997
Autor: Bernd Haube
Seiten: 49-52
Bevor die sächsischen Kurfürsten ihr Postwesen verstaatlichten, verpachteten sie es an geeignete finanzkräftige Persönlichkeiten. Ihre letzten Pächter waren die Oberpostmeister Johann Jakob Kees (1645-1705) und sein gleichnamiger Sohn (1677-1726). Diese Männer, zugleich Kaufleute und Leipziger Ratsherren, die praktischen Sinn mit ausgeprägten kommerziellen Interessen in sich vereinten, verstanden es trotz aller Schwierigkeiten, die sich ihnen immer wieder in den Weg stellten, das sächsische Postwesen auf eine für seine Zeit bemerkenswerte Höhe zu bringen. Zunächst, ganz und gar nicht zimperlich, bestrebt, die vorhandenen fremdherrlichen Kaiserlichen und Reichsständigen Postanstalten und Postbeamten aus sächsischem Gebiet zu entfernen und die privaten Beförderungsgelegenheiten zu unterdrücken („wollt ihr Sacr. Kerle euch noch wehren, eure Blauröcke und Calessen sind hier am längsten gesehen worden“, schrie Kees den Kurbrandenburgischen Postillon Valentin Schulz an und ließ dessen Felleisen beschlagnahmen), begannen sie eine rege Tätigkeit zur Errichtung eines eigenen ausgedehnten sächsischen Postwesens.
Sie legten zahlreiche neue Kurse und Stationen an und konnten bereits im Jahre 1699 ein „Verzeichniß derer Posten In Leipzig/ auch Wie solche daselbst ankommen und abgehen.“ drucken lassen, das 36 ankommende und 35 abgehende Posten wöchentlich beinhaltete (Matthias: „welch eine Zahl zu dieser Zeit!“).
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