Neue Technik, neue Objekte

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Neue Technik, neue Objekte

Digitale Technologie und digitales Sammeln

Ausgabe

DAS ARCHIV 3/2022

Autor: Joel Fischer

Seiten: 22 – 27

Die Computertechnik und das Internet haben neue Wege und Formen der Kommunikation geschaffen und auch eine neue Art von Sammlungsobjekten erzeugt, die ausschließlich digital vorhanden sind. Der Sammlungsbereich „Digitale Technologien“, zu dem unter anderem die Teilbereiche Computer und Rechenanlagen, Datennetze und Internet sowie Smartphones und Software gehören, ist davon besonders betroffen. Vor allem hier muss die „analoge“ Sammlung zunehmend auch digital erweitert werden, aktuell mit dem Bau eines Internet-Funktionsmodells und dem Projekt „Smartphone 25“.

Das große Touchscreen- Display des iPhones sorgte ab 2007 für mehr Benutzerfreundlichkeit. Aus Sammlungssicht reduzierten sich die Objekte dadurch auf ein schwarzes Display, das ohne eine zusätzliche Nutzungsgeschichte wenig Aussagekraft hat.

Dieses Internet-Modell entspricht dem Aufbau eines Rechenzentrums. Aktuell können damit die Internet-Telefonie und das Streaming von Medien-inhalten interaktiv demonstriert werden.

Das „klassische“ Sammlungsobjekt, ein dreidimensionales Exponat, an dem sich die Funktion eines Geräts ableiten und vermitteln lässt, stößt im digitalen Zeitalter an seine Grenze. Grüne, braune oder schwarze Displays und Monitore eines Gehäuses verweisen auf Funktionsebenen, die sich anhand der physischen Objekte allein nicht dokumentieren lassen. Sie werden zu „Eisbergobjekten“, die lediglich eine sehr kleine materielle Spitze zeigen, während ihre digitalen Funktionen und Bedeutungen unterhalb der sichtbaren Oberfläche verborgen bleiben. Es ist Aufgabe der Sammlung, diese digitalen Funktionen ans Licht zu bringen und zu dokumentieren und neben „analogen“ Objekten auch digitale Objekte – die „digital born objects“ – in die Sammlung aufzunehmen.

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