#Nichtselbstverständlich. Einblicke in den Pflegeberuf über Social Media

Ausgabe

DAS ARCHIV 04/2022

Autorin: Katrin Petersen

Seiten: 26 – 31

Corona hat ein Phänomen befeuert, das seit Jahren zu beobachten ist: Medizinische und pflegeethische Themen gelangen zunehmend in die mediale Öffentlichkeit. Zeitungsartikel, Radiosendungen, Fernsehbeiträgem Podcasts und Social Media widmen sich medizinischen und zuletzt im Besonderen pflegeethischen Themen und dem Arbeitsalltag im Krankenhaus. Katrin Petersen von der DASA hat sich bei der Neukonzeption des Dauerausstellungsbereichs Heilen und Pflegen auch mit diesem Thema befasst.

Krankenhaus- und Arztserien sind Quotenbringer, das ist seit der Schwarzwaldklinik mit Einschaltquoten von bis zu 60 Prozent ein offenes Geheimnis. Ob Emergency Room und Dr. House in den USA oder In aller Freundschaft, die langlebige ARD-Serie, die „von dem „aufregenden Alltag in der Sachsenklinik voller Emotionen zwischen Notaufnahme, Intensivstation, Ärztezimmer und Cafeteria“ erzählt, die Sender können auf ein treues Publikum zählen. Bettys Diagnose läuft seit 2015, Für alle Fälle Stefanie hat es auf Sat 1 zwischen 1995 und 2004 auf 328 Episoden gebracht. Die erklärte Absicht dieses Genres „mit Herz und Humor“: Unterhaltung. Mit der Realität – gerade in der Pflege – haben die Fernsehserien meist wenig zu tun. Die Pflege wird zwar inzwischen mit ihren fachlichen Kompetenzen dargestellt. Arbeitsbelastung und Personalmangel werden jedoch selten thematisiert; so entsteht der Eindruck, Menschen in Pflegeberufen hätten endlos Zeit, die sie den Kranken widmen können.

 

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