Nikola Tesla – Dandy der Technikgeschichte? Leben, Erfindungen und Mythos

Kategorien: ,

Nikola Tesla – Dandy der Technikgeschichte?

Leben, Erfindungen und Mythos

Ausgabe

DAS ARCHIV 2/2021

Autorin: Tanja Neumann

Seiten: 50-53

Das Ende dieses an Abenteuern reichen Lebens war wenig glamourös: Am 8. Januar 1943 fand ein Zimmermädchen im Zimmer 3327 des Hotels „The New Yorker“ in New York City die Leiche eines 86-jährigen Mannes. Er hatte seine letzten Jahre hier verbracht. Der Gerichtsmediziner kam zu dem Schluss, dass der Tote – es war Nikola Tesla − bereits am Vortag an Herzversagen gestorben war.

Blick in ein Labor. Ein Mann sitzt lesend auf einem Stuhl, über ihm findet eine heftige elektrische Entladung statt, die er keines Blickes würdigt.

Nikola Tesla scheint hier in direkter Nähe zu einer spektakulären elektrischen Ladung zu sitzen. Es handelt sich dabei um eine Doppelbelichtung, die der Fotograf Dickenson V. Alley um 1899 zu Werbezwecken in Teslas Labor in Colorado Springs anfertigte

Ein dunkelhaariger Mann mit welligem Haar und Schnurrbart, bekleidet mit einem weißen Hemd und hellen Anzug, stützt den Kopf in die Hand und schaut fast kokett in die Kamera.

Seinen bahnbrechenden Ideen, aber auch seinem Gespür für publikumswirksame Auftritte verdankt Tesla den anhaltenden Ruhm

Tesla, der „Technik-Popstar“ der Jahrhundertwende, kam am 10. Juli 1856 als Sohn eines serbisch-orthodoxen Priesters in bescheidenen Verhältnissen in Smiljan, einem Dorf im heutigen Kroatien, zur Welt. Der Legende nach war es eine Gewitternacht, und ein Blitz am Himmel begrüßte den künftigen Erfinder. Die schöne Anekdote ist ein erstes Beispiel für viele, die den Mythos Tesla begründen. Zum Teil von ihm selbst inszeniert, teils von Zeitgenossen erdacht, gehören die Überhöhungen seiner Person und seines Schaffens genauso zu Tesla wie kühne Visionen und bizarr anmutende Bilder.

(…)