Nordwestdeutsches Fuhr- und Postwesen und seine Entwicklung vom 16. zum 19. Jahrhundert

Ein Beitrag über geographische und historische Verkehrsgrundlagen in den Raume zwischen Weser und Elbe

Ausgabe

DAS ARCHIV 01/1966

Autor: Prof. Dr. Karl E. Fick, 6 Frankfurt

Seiten: 29 – 38

Die Stadt Minden war vom 1. Januar 1850 bis 30. Juni 1869 und vom 1. Januar 1876 bis 31. März 1934 – 77 3/4 Jahre lang – Sitz der Oberpostdirektion Minden, die neben den Postanstalten des gleichnamigen Regierungsbezirks die preußischen Postanstalten im Fürstentum Waldeck-Pyrmont und – von 1867 an – auch das gesamte Postwesen in den lippischen Ländern umfaßte.

2. Zusammenbruch

Vor dem zweiten Weltkriege war Berlin mit über vier Millionen Einwohnern die größte Poststadt Deutschlands. Riesenämter und Massenverkehr kennzeichneten die Reichspostdirektion Berlin. Nach der „Zeitschrift für das Post- und Fernmeldewesen“ Nr. 6 1955, S.210, waren 358 Postdienststellen mit einem Gesamtpersonal von mehr als 57 000 Postbediensteten zur Bewältigung des Berliner Post- und Fernmeldeverkehrs eingesetzt. Er brachte ein Siebentel der Gesamteinnahme der deutschen Reichspost; demgemäß war auch ein Siebentel des postalischen Gesamtvermögens in Berlin angelegt. 3 Milliarden Briefsendungen, 472 Millionen Zeitungsnummern, 55 Milliobeb Postanweisungen, 26 Millionen Telegramme, 7 Millionen Ferngespräche umfaßte der jährliche Verkehr. Jeder dritte Berliner war Rundfunkteilnehmer, jeder fünfte Postsparer. Als noch während des Krieges zur Einsparung die Reichspostdirektion Potsdam mit Berlin am 15. Februar 1943 vereinigt wurde, erhöhte sich dadurch die Einwohnerzahl auf 6 Millionen und das Personal auf rd. 73 000 Kräfte.

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