Posthörner und Postillionsdienstbücher

Notizen zur Geschichte des Signalinstrumentes Posthorn in Eifel, Hunsrück und Mosel

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte, Regionalbereich West, 1998

Autor: Erich Gerten

Seiten: 48-55

Es überrascht, aber es steht außer Frage, daß der Klang des Signalinstrumentes Posthorn Abwechslung in den harten Alltag der Bevölkerung brachte; ein Alltag, der keineswegs Musikreichtum in der heutigen Form mit sich brachte. Im Gegenteil – Musik war etwas selten Vernommenes, so daß selbst ein Posthornsignal aufhorchen ließ. Ein Signal, das man „Morgens und Abends so schön in unseren Bergen und Tälern… klingen hört“. Posthornklänge durchzogen den hiesigen Raum von 1490, dem Jahr, von dem an der erste deutsche Postkurs zwischen Innsbruck und Brüssel, Hunsrück, Mosel und Eifel durchquerte, bis ins 20. Jahrhundert hinein.

400 Jahre bliesen Thurn und Taxissche Postreiter, später preußische und kaiserliche Postillione ihre Signale und ihre Posthornmelodien. Das Posthorn ertönte im 19. Jahrhundert, zur Blütezeit der Postkutschen, tagtäglich in fast allen Orten.

Im 18. und 19. Jahrhundert hatten die staatlichen Postverwaltungen in Deutschland wie z.B. Preußen, aber auch die bis 1867 in der Mehrzahl der deutschen Länder als staatliche Reichspost bzw. später als Lehenspost fungierende thurn und taxissche Postverwaltung das Horn als Signalinstrument übernommen. Das Posthorn wurde zum Symbol der Post.

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