Oberpostdirektion Koblenz

Rückblick auf 1 1/2 Jahrhunderte Direktionsgeschichte von 1850 bis 1999

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte, Regionalbereich West, 2000

Autor: Erich Gerten

Seiten: 33-50

Die preußische Postverwaltung war Anfang des 19. Jahrhunderts zweistufig aufgebaut. Die Postämter unterstanden unmittelbar der Zentralbehörde, dem Generalpostamt in Berlin. Zwar bildete die Rheinprovinz einen Inspektionsbezirk, doch war dieser im Rahmen der damaligen Reisemöglichkeiten zu sehr ausgedehnt, um dem Inspektor die erforderliche Kommunikation sowohl mit den Postanstalten wie auch mit dem Generalpostamt zu bieten. Gleichzeitig erweiterten sich die postalischen Aufgaben; das Sendungsaufkommen vergrößerte sich im Rahmen des sich entwickelnden wirtschaftlichen Aufwärtsstrebens und dem Abbau des Analphabetentums.

Obwohl die Leistungen der preußischen Post in Deutschland und in Europa als vorbildlich galten, liefen die Bestrebungen auf eine organisatorische Änderungen der postalischen Verwaltungsstrukturen hinaus. 1848 wurden die Postangelegenheiten in Preußen mit dem damals neu gebildeten Ministerium für Handel, Gewerbe und Öffentliche Arbeiten vereinigt. 1849 erschien eine Kabinettsordre, in der sich König Friedrich Wilhelm IV. auf Grund des vom Staatsministerium vorgelegten Immediatberichtes betreffend Einrichtung von Oberpostdirektionen mit administrativen Befugnissen mit der vorgeschlagenen Umgestaltung einverstanden erklärte. Sie enthielt die Bestimmung, dass für jeden Regierungsbezirk eine Oberpostdirektion zu bilden sei. Im Ganzen wurden in Preußen 26 Oberpostdirektionen errichtet, die ihre Sitze in Aachen, Arnsberg, Berlin, Breslau, Bromberg, Danzig, Düsseldorf, Erfurt, Frankfurt a.d. Oder, Gumbinnen, Koblenz, Köln, Königsberg, Köslin, Liegnitz, Magdeburg, Marienwerder, Merseburg, Minden, Münster, Oppeln, Posen, Potsdam, Stettin, Stralsund und Trier erhielten.

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