Postamt Berlin-Marienfelde – was anders war

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte, Regionalbereich Ost, 2000

Autor: Hans-Werner Fabarius

Seiten: 66-73

Das um 1200 gegründete Dorf Marienfelde ist bereits 1805 im Vermessungsprotokoll für die preußische Poststraße nach Luckenwalde (später: Jüterborg) genannt: „Der Pfahl 1 1/2 bemerkt sich 30 Ruthen weiter vorwerts von der Grenze zu Mariendorff und Marienfelde. – Der Pfahl 1 3/4 ist 165 Ruthen vorwerts vom Ende des Dorffes Marienfelde.“ Genauer gesagt, am westlichen Dorfende war der Alte Krug Haltepunkt, also ein Gasthof mit Ausspannmöglichkeit. Das Foto zeigt denselben als Posthülfsstelle und Öffentliche Fernsprechstelle (im Krieg, 1943 zerbombt). 1841 war mit der Inbetriebnahme der Eisenbahn nach Anhalt das Ende der Postkutschenzeit. Die Landzustellung im Dorf und Gutsbezirk Marienfelde, sowie Vorwerk Horstenstein, erfolgte von wechselnden Orten, wie Teltow, Lichtenrade und Berlin.

Am 17. Juni 1875 wurde die Bahnstation Marienfelde der Berlin-Dresdener Eisenbahn eröffnet. Diese erhielt am 1. September eine Postagentur, die kassenmäßig dem Postamt Berlin S.W. 11 unterstellt war, und in deren Landzustellbereich bis 1879 auch Mariendorf und Buckow lagen. Der Stationsvorsteher Friedrich war hier gleichzeitig Postagent. Zu der Zeit lag diese Bahnstation als einzige zwischen Südende und Mahlow. Später erhielten auch die Nachbarorte Stationen (Mariendorf 1883 u. Lichtenrade 1895). Anfang 1888 ist die Postagentur in das Dorf verlegt worden und unterstand Schmiedemeister Wilhelm Grunack.

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