Postbeförderung mit Straßenbahnen im südlichen Deutschland und in Elsaß-Lothringen

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte 1988/2

Autoren: Günter H. Köhler, Claus Seelemann

Seiten: 5-89

Über Geschichte und Einsatz der Poststraßenbahnen ist verhältnismäßig wenig bekannt, obwohl dieses Beförderungsmittel von der Post zum Teil länger als ein halbes Jahrhundert genutzt wurde. Das Archiv für deutsche Postgeschichte veröffentlicht in diesem und in weiteren Heften eine Serie von Abhandlungen, die sich nach dem hierunter folgenden Beitrag mit den Poststraßenbahnen in anderen Regionen befassen, nämlich: Westliches und nördliches Deutschland, Berlin, Mitteldeutschland (DDR), ehemalige deutsche Gebiete östlich von Oder und Lausitzer Neiße, Sudetenland, Österreich, Feldpost sowie benachbartes Ausland.

Von den an der Postgeschichte Interessierten wurden Fragen der Technik des Postwesens im Gegensatz zu der des Fernmeldewesens meist vernachlässigt. Dies war so lange zu verstehen, wie sich der Postbetrieb auf Menschen sowie auf Pferd und Wagen beschränkte. Als mit den Eisenbahnen nach 1830 und in ihrer Folge mit den Straßenbahnen die Maschinentechnik im Verkehr Einzug hielt, wurde die Postbeförderung mit der Postkutsche bald in den Hintergrund gedrängt. Schon früh stellte man die Bahnen in den Dienst der Post. Wir, die wir uns seit etwa 1950 mit dem Kraftfahrzeug-Massenverkehr auseinandersetzen müssen, sind gut beraten, rechtzeitig jene schienengebundene Transporttechnik im Nahverkehr zu studieren und zu dokumentieren, ehe ihre letzten Spuren endgültig verwischt sind.

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