Postbeziehungen zwischen der Schweiz und Deutschland

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte 1997/1

Autor: Gottfried North

Seiten: 42-52

Überarbeiteter Vortrag, den der Verfasser anläßlich der Eröffnung der Ausstellung „Die schweizerische Hotelpost“ im Museum für Post und Kommunikation in Frankfurt am Main gehalten hat (s. auch den Bericht über die Ausstellung im Heft 2/96, S. 113-115).

Wenn wir über die Postbeziehungen zwischen der Schweiz und Deutschland sprechen, sollten wir zunächst kurz auf Gemeinsamkeiten in der Entwicklung der Post- und Nachrichtensysteme unserer beiden Länder eingehen und uns dann der Schweiz zuwenden. Die Posthistoriker blicken dabei meist etwa 2000 Jahre zurück, das war die Zeit der römischen Staatsverkehrsanstalt, des cursus publicus, der sowohl in Helvetien als auch in Germanien tätig war, allerdings nur im geringen Maße zur Nachrichtenbeförderung. Auch das Botenwesen des Mittelalters verlief weitgehend in ähnlichen Organisationsformen bei beiden Ländern. Während in Deutschland die Städteboten eine größere Rolle spielten, traten bald nach Gründung der Eidgenossenschaft (1291) die Standesläufer mehr hervor, die eine Dienstkleidung in den Farben ihres Standes (ihres Kantons) trugen.

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