Postgeschichtliches aus den Herzogtümern Bremen und Verden zur Schwedenzeit

Ausgabe

DAS ARCHIV 01/1964

Autor: Dr. H. Roessner

Seiten: 47 – 54

Der 30jährige Krieg (1618 – 1648) wurde durch den westfälischen Frieden beendet. Die Herzogtümer Bremen und Verden (etwa der heutige Regierungsbezirk Stade) wurden säkularisiert und fielen als weltliche Herzogtümer an die Krone Schwedens. Der König von Schweden wurde in Personalunion ihr Herzog und bekam daher als deutscher Landesfürst Sitz im deutschen Reichstag. Die Stadt wurde Landeshauptstadt und Sitz der neuen schwedischen Regierungm der aks erster Generalgouverneur der General Hans-Christoph v. Königsmarck vorstand.

Königsmarck hatte zu Ende des 30jährigen Krieges (1645) die Herzogtümer mit seinem schwedischen Heer besetzt und die Bevölkerung nach dem langen, grauenvollen Kriege in Schutz genommen. In einem Schutzbrief (Abb. 1 und 2) versichert er allen Einwohnern des von ihm besetzten Landes „mit allen ihren Adpertinent Ein- und Zubehörungen“ Schutz und Schirm. Er verbietet seinen Offizieren und Soldaten sämtliche Übergriffe gegenüber der Bevölkerung wie eigenmächtige Einquatierungen und wie es in der Urkunde weiter heißt: „selbst angemaster Contribution, Brandschatzung, oder andern Geldabforderungen. Ingleichen mit Brand, Plünderung, Abnahm der Pferde, groß und kleinen Rindt, Schaff und jedes Viehes.“ Auch alle anderen Gewalttätigkeiten werden verboten und mit hohen Strafen bedroht.

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