Postgeschichte der Altmark
Altmärkische Postverbindungen
In früheren Zeiten gab es, wie überall in Deutschland, auch in der Altmark noch keine staatliche Post. Die Verbindung zu den einzelnen Städten wurde von den Fürsten oder von Privatleuten hergestellt, sofern dafür ein Interesse vorhanden war. So bestand bereits im Jahre 1400 eine Botenverbindung zwischen Hamburg und Leipzig, die von den Räten beider Städte eingerichtet worden war. Die Boten wurden aus beiden Städten wöchentlich einmal (Sonnabends) abgeschickt und kamen dabei auf der Strecke über Hoopte (Elbübergang) von Lüneburg nach Magdeburgauch durch die Altmark, wobei Salzwedel und Gardelegen berührt wurde. Diese Reise zu Fuß dauerte 4 bis 5 Tage, je nach den Wetterverhältnissen. Von diesen Boten wurde nicht nur die städtische Post befördert, sondern auch die Briefe der Privatleute. Später wurde dann der Weg zu Pferde zurückgelegt und als der Verkehr immer mehr wuchs, mit einem Bauernwagen. Bereits im Jahre 1479 stand eine „Landkutsche“ zur Beförderung von Personen zur Verfügung, auf der – wie es heißt, „viel vornehme und geringe Personen untereinander daher gefahren“. Diese Privatbotenpost wurde 1680, als in Salzwedel die Pest ausgebrochen war, aufgehoben. Nach anderen Quellen bestand sie ungehindert bis 1681. Der Kurfurst von Brandenburg verbot damals den Eintritt sämtlicher Posten in sein Gebiet, um selbst eine Staatspost einzurichten. Die Städte Hamburg und Leipzig erhoben dagegen vergeblich Einspruch. Sie richteten deshalb eine Geschwindpost ein, die wöchentlich zweimal von Magdeburg aus, nicht über Salzwedel, sondern über Rogätz, Tangermünde, Sandau und Perleberg nach Lenzen fuhr. Hier wurde der Anschluß an die Berlin-Hamburger Fahrpost erreicht. Neben dieser Geschwindpost gab es ab 1685 noch eine langsam fahrende Post, die von Magdeburgern Lohnkutschern betrieben wurde. Wahrscheinlich berührte diese Post Salzwedel nicht, sondern fuhr von Neuhaldensleben über Jübar, wo Pferdewechsel stattfand, über Kloster Diesdorf, Bodenteich nach Uelzen. Dagegen bekam Salzwedel eine Verbindung an die Geschwindpost durch eine direkte Post nach Lenzen, die aber bald wegen zu geringen Zuspruchs wieder eingestellt wurde. Als Ersatz erhielt nun Salzwedel, gleichzeitig auch Gardelegen eine Verbindung nach Arendsee, wodurch der Anschluß nach Hamburg wieder hergestellt war. Bereits etwa um 1707 nahm jedoch die Geschwindpost den Weg über Burgstall, Stendal, Gagel nach Lenzen, von 1710 ab wurden dann auch an Stelle von Gagel Osterburg einbezogen. In Arendsee trafen sich die Posten von Stendal, Salzwedel und Gardelegen und wurden dann zusammen nach Lenzen weitergeführt. Am Ende des 17. Jahrhunderts kam noch eine Reitpost zwischen Leipzig und Hamburg hinzu, die über Arendsee nach Warnow führte.
Eine andere Botenpost bestand schon vor der erwähnten Geschwindpost seit alter Zeit zwischen Berlin, Rathenow und Tangermünde, die von den Magistraten dieser Städte unterhalten wurde. Um während der Friedensverhandlungen zu Osnabrück mit seinen Gesandten verbunden zu sein, ließ der Kurfürst im Jahre 1646 diese Botenpost in eine Dragoner- oder Trabantenpost umwandeln. Diese Post führte von Tangermünde über Gardelegen und Braunschweig nach Osnabrück und berührte Salzwedel nicht. Nach dem Friedensschluß wurde diese dafür eine Botenpost von Berlin über Tangermünde, Stendal und Gardelegen nach Salzwedel eingerichtet. Zwischen 1682 und 1685 wurde diese dann in eine Fahrpost mit wöchentlich zweimaligem Gange umgewandelt. Bei dieser Gelegenheit ist das Postamt in Salzwedel entstanden. Die direkte Postverbindung zwischen Berlin und Salzwedel bestand bis zum Jahre 1806.
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