Rentenrechnungsdienst in Notzeiten

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte 1986/2

Autorin: Annelise Hahn

Seiten: 114-118

Der Rentendienst der Post ist 1985 hundert Jahre alt geworden. Am 1. Oktober 1885 wurden erstmals Unfallrenten durch die Post gezahlt. 1891 folgte die Auszahlung der Invalidenrente. Gestützt auf ein weitverzweigtes Netz von Postanstalten war die Post damals die einzige Organisation, die diese Aufgabe pünktlich und zuverlässig ausführen konnte. Vom Gesetzgeber wurde später dieser Auftrag bestätigt und erweitert. Heute ist der Postrentendienst eine bürgernahe Institution des Bundes im Rahmen der staatlichen Daseinsvorsorge. Jeden Monat werden fast 14 Millionen Renten im Inland und eine weitere halbe Million in 150 Ländern der Erde den Empfängern über die Deutsche Bundespost ausgezahlt. Dabei handelt es sich um rund 12 Milliarden DM.

Im folgenden Beitrag werden die Verhältnisse im Rentenrechnungsdienst während der letzten Kriegsjahre und in der Wiederaufbauphase geschildert. Viele unserer jüngeren Leser können sich keine Vorstellung von den damaligen Zeit- und Arbeitsbedingungen machen. Wenn auch die Darstellung den Stuttgarter Raum besonders behandelt, so kann man doch davon ausgehen, daß in den anderen vom Krieg betroffenen Gebieten Deutschlands ähnliche Verhältnisse herrschten.

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