Spielfreude und Handwerkskunst
Spielen und Spielzeugmuseen in Sachsen und Thüringen
In der DDR wurde gern im Familienkreis und mit Freunden gespielt, und vielerorts gab es Produktionsstätten für hochwertiges, mitunter innovatives Spielzeug. Es zeugt noch heute von jahrhundertelanger handwerklicher Tradition. Mehrere kulturhistorisch bedeutende Museen in Ostdeutschland dokumentieren die Geschichte des Spielzeugs.
Mensch ärgere Dich nicht ist nach wie vor eines der populärsten Gesellschaftsspiele in Deutschland – in der DDR war die Variante Danke fürs Rauswerfen verbreitet
Foto: Jürgen Bräunlein
Das Deutsche SPIELEmuseum (DSM) in Chemnitz kann sich einer gesamtdeutschen Geschichte rühmen. 1986 von dem Hamburger Spielesammler Peter Lemcke als Verein gegründet, gab es für das Museum vor fast dreißig Jahren einen Neustart im sächsischen Chemnitz. Im solaris Technologie- und Gewerbepark, im Zuge der Wiederbelebung der Industriebrache Fettchemie ein visionäres Projekt der EXPO 2000, errichtete der solaris Unternehmensverbund den ersten privaten Museumsneubau nach der Wiedervereinigung in Ostdeutschland. Hier erhielt die Sammlung eine neue Heimat, wurde später privat erworben und ging 2011 als Schenkung ebenso wie das Museumsgebäude auf die solaris Stiftung über. Herzstück des Deutschen SPIELEmuseums ist die im ersten Stock eingerichtete Dauerausstellung „Historische Spiele“. Bei der Chemnitzer Eröffnungsfeier am 5. August 1995 brachte der Spieltheoretiker Brian Sutton-Smith (1924–2015) in seinem Grußwort die Bedeutung menschlichen Spielens wie folgt auf den Punkt: „Wir wissen, dass diejenigen, die spielen, zu den geistig gesündesten Menschen gehören.“
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