Streifzug durch 330 Jahre Geschichte des Postamts Kiel (2.Teil)

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte, Regionalbereich Nord, 2001

Autor: Johannes Petersen

Seiten: 56-69

Fortsetzung des Beitrags aus der Regionalausgabe Nord, 2000

Im zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts konnte der wichtigste Postbeförderungsdienst von und nach Kiel wesentlich beschleunigt werden. Es begann mit der Fertigstellung der ersten Kunststraße zwischen Kiel und Altona, der damals zweitgrößten Stadt am dänischen Reich nach Kopenhagen im Jahre 1833 und setzte sich mit dem Bau der Eisenbahn auf der gleichen Strecke fort. Ab 2.10.1844 wurden nun zweimal täglich Züge zur Postbeförderung benutzt. Verantwortlich für diese Transporte war ein besonderes Post-Speditionsamt in Kiel. Nach Hamburg verlegt, wurde es später zum Bahnpostamt 17, das dann alle Hauptstrecken in Nord-West-Deutschland betreute. Mit der Benutzung dieser Eisenbahn zur Beförderung von Reisenden und Postsachen begann das Sterben der bisherigen Pferdeposten, auch wenn in der ersten Zeit bei der Bevölkerung eine gewisse Scheu vor der Benutzung der Eisenbahn bestand, so dass die Diligencen mit einem eingeschränkten Fahrplan noch eine Zeit lang weiter verkehrten.

Fast gleichzeitig mit den Umwälzungen bei der Postbeförderung über Land nutzte das Postamt Kiel auch die aufkommenden Dampfschiffsverbindungen. Während die Paketbootfahrten mit Segelschiffen zwischen Kiel und Kopenhagen während der häufig ungünstigen Witterung keine große Bedeutung erlangen konnten, fanden die schnelleren und schon bald einigermaßen zuverlässigen Dampfer regen Zuspruch.

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