Technisierung des Lebens. Forschung zur Zukunft des Körpers
Technisierung des Lebens
Forschung zur Zukunft des Körpers
Christopher Coenen leitet am Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) die Forschungsgruppe „Gesundheit und Technisierung des Lebens“. Er forscht zu vielfältigen Aspekten neuer Technowissenschaften, vor allem in Überschneidungsbereichen von Biologie und Technik. Als Verbundkoordinator des transnationalen Projekts „Futurebody“ befasst sich der Politikwissenschaftler mit der Zukunft des menschlichen Körpers. Katja Weber hat mit ihm über Fragen der Optimierung des Menschen gesprochen.
Herr Coenen, lässt sich die Geschichte der Menschheit als Geschichte der Optimierung interpretieren?
Ich bin ein progressiv denkender Mensch. Ohne den Fortschrittsgedanken, dass wir alle besser werden sollten, ist das gesellschaftliche Zusammenleben für mich sinnlos. Wenn alles so bleiben soll wie bisher − mit Kriegen, Dummheit und Hass –, fände ich das sehr schade.
Sie leiten am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) die Forschungsgruppe „Gesundheit und Technisierung des Lebens“. Was hat das eine mit dem anderen zu tun?
Wir befassen uns in der Gruppe bisher überwiegend damit, wie Technik unsere Gesundheit fördern oder Behinderungen kompensieren kann. Ein weiterer wichtiger Strang ist aber die Forschung zu Entwicklungen wie genetisch modifizierten Tieren und Pflanzen, die insbesondere wegen befürchteter Gesundheitsauswirkungen oft sehr umstritten sind. Technische Eingriffe in die Biologie sind sozusagen die inhaltliche Klammer der Gruppe.
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