Trier – Postgeschichte der ältesten Stadt Deutschlands

Ein Überblick vom römischen Cursus Publicus bis zum Anwendungsentwicklungszentrum der Deutschen Post

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte, Regionalbereich West, 1999

Autor: Erich Gerten

Seiten: 3-30

Der Name Trier hat in den letzten vier Jahren innerhalb der Deutschen Post bundesweite Bedeutung erlangt – zumindest was den Vertrieb und die Auslieferung von Paketen angeht. Dabei stehen weniger originäre postalische Tätigkeiten im Vordergrund, sondern die Schaffung moderner Informations- und Steuerungssysteme für die spezifischen Anforderungen des Frachtdienstes der Deutschen Post. Konkret heißt dies: Im Trierer Anwendungsentwicklungszentrum (AEZ) der Deutschen Post wird ein großer Teil der EDV-Anwendungen geschrieben, die in verschiedenen Bereichen des Paketdienstes der Post bundesweit eingesetzt werden. Die Entwicklung kompletter Anwendungen von der Grobkonzeption über die Feinspezifikation, dann die Codierung, aber auch das Rollout, also die Einführung der Anwendungen in die 33 Frachtpostzentren, gehört zum täglichen Geschäft der 200 Informatiker, Mathematiker und Ingenieure. Das heißt auch, daß in Trier Informationstechnologie des zu Ende gehenden 20. Jahrhunderts in modernster Ausprägung und mit den neuesten IT-Methoden durchgeführt wird – zur Stärkung und zum weiteren Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit der Deutschen Post.

Dennoch oder gerade deswegen lohnt es sich, einen Blick auf die Postgeschichte der ältesten Stadt Deutschlands und ihres Umlandes zu werfen. Denn die ersten Nachrichten eines umfangreichen Verkehrsnetzes im Bereich des heutigen Saar-Lour-Lux-Raumes bis an den Rhein nach Köln oder Mainz und damit die Möglichkeit zum Transport von Fracht- und Briefsendungen stammen aus dem 4. Jahrhundert n. Chr., als Trier ebenfalls in aller Munde war – seinerzeit als Hauptstadt und Machtzentrale des weströmischen Imperiums.

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