Vom Tenniscourt in die Halfpipe, vom Zander-Institut ins Gym | Schlaglichter auf die Geschichte von Sport und Freizeit

Ausgabe

DAS ARCHIV 02/2023

Autor: Alexander Sigelen

Seiten: 24 – 31

Rund 15 Millionen Menschen in Deutschland treiben mehrmals in der Woche Sport, am liebsten „Fitness“, Wandern oder Schwimmen. Seit einer abgegrenzten Arbeitszeit frei verfügbare Freizeit gegenübersteht, wird diese auch zur sportlichen Betätigung genutzt. Sport meint Wettkampf und Leistung, aber auch Geselligkeit und Unterhaltung, und seine Geschichte ist eng verbunden mit den soziokulturellen Gegebenheiten einer Zeit – einst elitär als Freizeitbeschäftigung englischer Gentlemen, heute als ein Massenphänomen in Vereinen, Studios und vor dem Fernsehbildschirm.

Pferderennen gehörten früh zu den beliebten englischen Sportarten. Bezahlte Jockeys galoppierten im Auftrag der wohlhabenden Eigentümer der Pferde um die Wette. Seit dem 19. Jahrhundert lieferten die Rennen Ideen für Spiele, wie bei diesem Spielautomaten aus den 1930er-Jahren

Foto: TECHNOSEUM/Klaus Luginsland

Tennis entwickelte sich im 19. Jahrhundert aus Spielen mit Ball und Schlägern, deren Vorläufer bis ins Mittelalter zurückreichen. Es war eine Sportart, die auch für Frauen aus den höheren Gesellschaftsschichten als schicklich galt

Foto: MSPT

Wettkampf- und Vereinssport

Seinen Ursprung hat der moderne Sport in England, dem „Mutterland“ der Industrialisierung. Dort entstand er im späten 18. Jahrhundert aus älteren Vorläufern als eine von der Konkurrenz um Leistung und Rekorde geprägte Form körperlicher Wettkämpfe, etwa mit Pferderennen, Rudern oder Boxen. Der Begriff „Sport“ geht auf das lateinische Verb „disportare“ zurück, was „sich zerstreuen“ bedeutet. Sport war damals eine Freizeitbeschäftigung von Männern aus der upper und middle class.

 

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