Vor 50 Jahren

Von der Stunde Null zur Deutschen Mark

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte, Regionalbereich West, 1998

Autor: Erich Gerten

Seiten: 48-55

Der 20. Juni 1948, der letzte Tag der Reichsmarkwährung, war wie der 8. Mai 1945, der Tag der deutschen Kapitulation, ein deutscher Schicksalstag. Die Alliierten teilten Deutschland in vier Besatzungszonen und in das Gebiet von Groß-Berlin mti vier Sektoren. Das Gebiet jenseits der sogenannten Oder-Neiße-Linie kam unter russische und polnische Verwaltung.

Die Sieger fanden aber keine gemeinsame politische Linie für ihr Handeln in den Zonen und in Berlin. Selbst die Westmächte waren sich nicht einig: Vieles scheiterte an der Obstruktuion der Franzosen. Frankreich suchte und beschritt eigene Wege. So forderte es u.a., das Land an der Saar aus der Zuständigkeit des Alliierten Kontrollrats herauszunehmen und in das französische Wirtschaftsgebiet einzugliedern. Schließlich verhinderte Frankreich am 1. Oktober 1945 durch sein Veto im Alliierten Kontrollrat die Einrichtung deutscher Zentralverwaltungen etwa für Wirtschaft und Verkehr sowie für das Post- und Fernmeldewesen, wie sie im Potsdamer Abkommen vom 2. August 1945 vorgesehen waren.

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