Vor über 150 Jahren wurde der Deutsche Alpenverein gegründet

Anwalt der Natur, Treffpunkt für Bergfreunde

Vor über 150 Jahren wurde der Deutsche Alpenverein gegründet

Ausgabe

DAS ARCHIV 2/2020

Autorin: Heinrike Paulus

Seiten: 70-71

Die Liebe zu den Bergen eint die rund 1,3 Millionen Mitglieder des Deutschen Alpenvereins (kurz: DAV). Auf manche üben die Berge eine so große Faszination aus, dass sie sich etwa die Silhouette der Kampenwand in den Chiemgauer Alpen auf den Oberarm tätowieren lassen. Nicht von ungefähr kommt also das heutige Motto „Wir lieben die Berge“ des DAV, dessen Anfänge in das Jahr 1869 zurückreichen. Bereits der Alpenverein-Mitbegründer Theodor Trautwein war ja der Ansicht: „Überall soll die Liebe zu den Alpen geweckt und gepflegt werden …“

Am 9. Mai 1869 wurde der Verein in München von deutschen und österreichischen Bergsteigern gegründet, um „die Kenntnisse von den Alpen zu erweitern und zu verbreiten und ihre Bereisung zu erleichtern“. Damals lockten Wissensdurst, Abenteuerlust und Naturerlebnis die Menschen in die Berge. In vielen Gebirgstälern herrschte jedoch bittere Armut. Etwas daran ändern wollte Franz Senn. Seine fortschrittlichen Ideen für neue Einnahmequellen sollten den niedrigen Lebensstandard der Bewohner in den Ötztaler Alpen heben: Ins Bergbauerndorf Vent holte der katholische Priester Städter und bildete die dortigen Bauern als Bergführer aus. In die Geschichtsbücher ging der Tourismuspionier als Gletscherpfarrer ein. Senn gehörte zur Gründerriege des Alpenvereins. Ihr Ziel war es, dass sich in einzelnen Städten lokale Communitys zusammenschließen, wie sie es im Gründungsaufruf formulierten: „Der Verein soll aus einzelnen Sektionen mit jährlich wechselnder Centrale bestehen.“ Bereits Ende 1869 gab es 16 von heute über 350 rechtlich selbstständigen Sektionen etwa in Berlin, Frankfurt am Main, Nürnberg oder Darmstadt.

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