Welche Zukunft hat das Radio?

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Vom Leitmedium zum Begleitmedium

Welche Zukunft hat das Radio?

Ausgabe

DAS ARCHIV 3/2020

Autorin: Anne-Sophie Gutsche

Seiten: 38-41

Als der amerikanische Fernsehsender MTV am 1. August 1981 sein Programm über Kabel startete, lief als Erstes „Video killed the Radio Star“ der Buggles, eines britischen Pop-Duos. Der Song, 1977 geschrieben, blickt zurück in die 1950er-Jahre, auf die erste Liebe zu einem „Radio Star“, die zu Ende gehen musste wegen „VCR“. Heute wissen wir, dass das Radio, vielmals totgesagt, noch lebt, VCR – das Video Cassette Recording-System – eher nicht. Aber wie sieht es in Zukunft aus?

Die Besatzung des Fischdampfers „Falkland“ hört im Gemeinschaftsraum Radio, 1934

Dass weder das Fernsehen noch der Videorekorder dem Radio etwas anhaben konnten − so wenig, wie sie das Kino ersetzt haben und elektronische Medien Print zum Verschwinden brachten −, entspricht dem Gesetz des Nebeneinanders unterschiedlicher Medien. Radio hat sich immer wieder neu erfunden, hatte immer eine neue Zukunft, und am Ende hat sich die Anzahl der Rundfunksender von 44 noch 1987 auf 443 im Jahr 2020 mehr als verzehnfacht; rund 2 500 Anbieter von Web-Radios nicht mitgezählt.

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