Wilhelm Görges – Postbeamter, Schriftsteller, Verleger

Ausgabe

DAS ARCHIV 02/1982

Autoren: Horst Besold und Herbert Leclerc

Seiten: 47 – 64

Das Leben und die Reisen des Wilhelm Görges

Im Jahre 1912 gab der Magistrat der Stadt Braunschweig einer neu angelegten Straße den Namen „Görgesstraße“. Wer war Wilhelm Görges, dem diese Ehre 18 Jahre nach seinem Tode widerfuhr?

Gutsav Wilhelm Emil Görges wurde am 22. April 1813 in Braunschweig geboren. Sein Vater, der Hof- und Domcantor Christoph Friedrich Görges, war verheiratet mit Catherine Marie Diedrike Pape (gestorben am 10.7.1829). Nach einer vierjährigen kaufmännischen Lehre bei der Firma Krause & Sohn in Braunschweig besuchte Wilhelm Görges zur weiteren Ausbildung in fremden Sprachen das Collegium Carolinum in Braunschweig und bewarb sich dann um Einstellung in den Postdienst. Am 28. Juli 1833 wurde er beim Herzoglichen Hof-Postamt in Braunschweig zugelassen und am 1. April 1835 als Postschreiber angestellt. Der Ernennung zum „Postsecretair“ (25.4.1842) folgten Beförderungen zum Ober-Postsekretär (1856), zum Postmeister (1866) und zum Ober-Postkassenrendanten (1867). Am 1.1.1875 trat Wilhelm Görges als „Kaiserlicher Ober-Post-cassen-Rendant“ in den Ruhestand. Hochbetagt starb er am 25.12 1894 in seiner Heimatstadt Braunschweig; betrauert von seinen Kindern und Enkeln. Die „Braunschweiger Anzeigem“ und das „Braunschweiger Tagesblatt“ würdigten am 28.12.1894 ausfürhlich das Wirken dieses weit über die Grenzen des Herzogtums Braunschweig und des damaligen Deutschen Reiches hinaus bekanntgewordenen Postmannes. Dazu trug nucht zuletzt sein Werk „Deutscher Post-Almanach“ bei, der in ganz Deutschland, in Holland, Belgien, der Schweiz, Italien, Ungarn und Rußland verbreitung fand.