Wilhelmshaven

Als preußischer Kriegshafen entstandene Stadt – eine kurze Stadt- und Postgeschichte

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte 2000/1

Autor: Otto Wagener

Seiten: 79-92

Die Sturmfluten in den Jahren 1164, 1362 und 1511 hatten an der Nordsee Menschen und Dörfer ertränkt und auch den Jadebusen geschaffen, der an seiner engsten Stelle im Norden nur rd. 5 km an den größten Ausbuchtungen in der Mitte dagegen fast 17 km breit ist. An der Westseite der Engstelle liegt das heutige Wilhelmshaven, an dem sich bei jeder Tide 452 Mio. cbm Wasser mit einer Geschwindigkeit von 3 Knoten (= 5,56 km/Std., also in schnellem Fußgängertempo) vorbei pressen und so einen 300 m breiten und tiefen Fahrwasserkanal schaffen.

Die Grafen von Oldenburg geboten als Erben der Grafschaft Jever von 1575 bis 1667 über die Länder auf beiden Seiten des Jadebusens und sicherten so die Deicharbeiten. Auch die Administratoren der Fürsten von Anhalt-Zerbst und später des russischen Zarenhauses, die bis 1818 für das Jeverland zuständig wurden (auf Grund heute als kurios empfundener dynastischer Erbansprüche!), dürften daran nichts geändert haben. Trotzdem führten Sturmfluten in den Jahren 1717 und 1825 erneut zu erheblichen Schäden, so zur jahrelangen Versalzung der Äcker und Wiesen durch Überschwemmungen.

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