Wir entscheiden mit! Eine kurze Technikgeschichte der KI

Ausgabe

DAS ARCHIV 01/2024

Autor: Wolfgang Klein (Frankfurt am Main)

Seiten: 6-16

Seit jeher haben Menschen die Erwartung an Technik, dass Werkzeuge und Maschinen sie unterstützen oder ihnen Arbeit abnehmen. Dies gilt für schwere körperliche Tätigkeiten genauso wie für geistige Arbeit. Die Maschinen möglichst menschlich zu gestalten ist ein Menschheitstraum. Davon zeugen die uralte Legende vom Golem, der frühneuzeitliche  Hype um menschenähnliche Automaten und neuerdings die Allgegenwart von KI-Systemen, die Rede und Antwort stehen. Wie es dazu kam?

Elektronische Maschinen, Turing-Test

Ein wirklicher Meilenstein im Hinblick auf eine umfassende technische Assistenz gelang Mitte des 20. Jahrhunderts mit der Konstruktion elektronischer Rechenmaschinen. Sie vereinfachten eine Kategorie von Arbeit, die weniger physisch anstrengend als kongnitiv anspruchsvoll wat und sowohl Konzentration als auch Präzision erforderte. Hatten bereits mechanische Techniken-Abakus und Rechenbrett waren schon seit der Antike bekannt – mathematische Rechenoperationen erleichtert, übertrafen die elektronischen Geräte diese um ein Vielfaches an Geschwindigkeit. Während des zweiten Weltkrieges im Jahr 1941, baute Konrad Zuse eine programmgesteuerte binäre Rechenmaschine, in England entwickelte Alan Turing einen mechanischen Rechner, um die Codes der „Enigma“, der Chiffriermaschine des NS-Militärs, zu entschlüsseln.

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