Zeppeline und Textiltechnik

Ein wenig beachteter Aspekt der Luftschiffgeschichte

Ausgabe

DAS ARCHIV 01/2023

Autor: Jürgen Bleiber

Seiten: 16 – 23

Bestickte oder bedruckte Souvenir-Taschentücher, Handtücher, Bettdecken, dazu Stoffe an Stühlen, Betten und Wandbespannungen als Ausstattung von Luftschiffen, Uniformen und Kopfbedeckungen der Besatzungen und vieles andere mehr – in der Sammlung des Zeppelin Museums Friedrichshafen gibt es Textilien aller Art. Und dann sind da noch die kleineren oder größeren Stoffstücke von den Rümpfen der Luftschiffe. Zu der historischen Entwicklung und der Bearbeitung der Außenhüllen der Zeppeline gibt der folgende Beitrag einen Überblick. Die Hüllentechnik der übrigen Starrluftschiffe in Deutschland, Großbritannien und den USA war grundsätzlich ähnlich, daher werden sie hier nicht berücksichtigt.

Einige der textilen Überbleibsel erzählen von der Rolle der Zeppeline als erste Langstreckenbomber der Luftkriegsgeschichte, die im Ersten Weltkrieg über den britischen Inseln oder anderswo abgeschossen wurden. Der Auftakt zum strategischen Luftkrieg erfolgte am 31.Mai 1915, als das Heeresluftschiff LZ 38 Bombem über London abwarf. Danach verbreiteten die Luftschiffe mit immer weiteren nächtlichen Angriffen Angst und Schrecken. Insgesamt 123 Luftschiffe standen in den Kriegsjahren auf deutscher Seite im Dienst von Heer und Marine, davon 101 aus den Zeppelin-Werken. 79 davon gingen verloren, davon 40 durch direkte Feindeinwirkung, so Florian Stark 2014 in einem Beitrag in der Welt.