Zur Postbeförderung mit Zeppelin-Luftschiffen

Ausgabe

DAS ARCHIV 01/1978

Autor: Günther Wehner

Seiten: 6 – 23

Im Dezember 1895 notierte der zähe und geniale Schwabe Ferdinand von Zeppelin in seinem Tagebuch die vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten von Luftschiffen in sieben Punkten, daß darunter der „Weltpostverkehr“ vom Luftschiffverkehr entscheidene Impulse erhalten würde. In seinem „Aufruf an das Deutsche Volk“ schrieb Zeppelin am 17. August 1896 „…es könnte die Post von Berlin aus zum Beispiel nach Konstantinopel in achtunddreißig Stunden, nach New York in fünf Tagen, nach Bombay in sechs Tagen je Flug gebracht, Afrika in drei Tagen durchquert werden…“

Mit seinen ersten Luftschiffen wurden zumeist Versuchsfahrten durchgeführt. Das erste Zeppelin-Luftschiff „LZ 1“ stieg am 2. Juli 1900 auf; Ende 1905 ging „LZ 2“ in die Lüfte, das aber schon am 17. Januar 1906 während eines Sturmes zerstört wurde. Am 8. Oktober 1906 kam es dann zur ersten Fahrt des Zeppelin-Luftschiffes „LZ 3“, das später als Heeresluftschiff „Z 1“ verwendet wurde. Dann kam am 4. August 1908 „LZ 4“ in Dienst, das durch die große Fhart Brüssel – Straßburg – Speyer – Mannheim – Worms – Stuttgart (Echterdingen) berühmt wurde, aber in der Echterdinger Katastrophe ein allzu schnelles Ende fand. Nach diesem Desaster erlangte der Gedanke der Luftschifffahrt mit der „Zeppelin-Nationalspende des deutschen Volkes“ große Popularität. Die Spende bildete die Grundlage für die Weiterentwicklung des Zeppelin-Luftschiffbaus.

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