Dass die Lust am Briefe schreiben und auch die Zahlen bei der Geschäftspost sinken, ist Trend seit Jahren. Deutsche Post DHL befördert immer weniger Briefe: Im Jahr 2019 waren es rund 17,4 Milliarden Briefe, im Vorjahr noch 17,8 Milliarden (Quelle: Statista). Ein Grund dafür ist, dass Privatpersonen und Firmen vermehrt per E-Mail oder auf anderen digitalen Kanälen kommunizieren.

Vor hundert Jahren, im Jahr 1920, gab es die anderen digitalen Kanäle noch nicht, stattdessen wurden Telegramme verschickt, zum Teil, wie Briefe und Karten und vor allem in Berlin, der damals drittgrößten Stadt der Welt, per Rohrpost. Ein Blick in die Statistik von vor 100 Jahren ermöglicht keinen 1:1 Vergleich mit der heutigen Situation, und doch ist es interessant zu sehen, was die Deutsche Reichspost damals geleistet hat.

Hat die Post vor 100 Jahren 1.066.718.500 Postkarten verschickt, also weit über einer Milliarde, waren es 2019 rund 147 Millionen, also vielfach weniger. Briefe dagegen waren es 1920 annähernd 5 Milliarden, also deutlich weniger als heute, dazu kamen damals 81 Millionen beförderte Telegramme.

Bei Paketen steigt das Sendungsvolumen seit Jahren. Einer KEP-Studie zufolge seien zwar die Folgen der Corona-Pandemie noch nicht konkret abzusehen, aber bis 2024 geht man von Wachstum aus: Im besten Fall stiege somit das Sendungsvolumen auf 4,48 Milliarden, im schlechtesten Fall auf 4,35 Milliarden Sendungen. Anteilig davon beförderte rund 1,6 Milliarden Pakete die Post. Das ist ein Vielfaches der Zahlen von 1920: damals transportierte die Reichspost 268.364.060 Pakete.

Wenn Ihnen der Beitrag gefallen hat, teilen Sie ihn: