In seiner Broschüre stellt Kurt Redenz für Interessenten weit über 150 philatelistische Belege aus seiner Sammlung, wie Ganzsachen- und Briefmarkenausgaben sowie Briefmarken der Tschechoslowakei auf Umschlägen und Postkarten, vor. Darunter sind auch Ganzsachen (datiert zwischen 1875 und 1893) aus der Zeit der österreichisch-ungarischen Monarchie und 6 Schmuckblatt-Telegramme von 1942; insgesamt eine gelungene und interessante Auswahl.

Die Tschechoslowakische Republik (ČSR) wurde mit dem Zerfall der österreichisch-ungarischen Monarchie am 28. Oktober 1918 in der Hauptstadt Prag proklamiert und existierte bis zum Münchner Abkommen und dem Ersten Wiener Schiedsspruch 1938, in denen die Republik das Sudetenland an NS-Deutschland und Teile der Südslowakei an das Königreich Ungarn abtreten musste. Von 1938 bis 1939 hieß das Land Tschecho-Slowakische Republik (Č-SR) und war eine föderative Republik aus zwei autonomen Teilstaaten. 1939 wurde die Föderation aufgelöst und die Resttschechoslowakei unter deutsche (Protektorat Böhmen und Mähren) und ungarische (Karpatenukraine und Südslowakei) Hoheit gestellt. Nach dem Zweiten Weltkrieg errang die Kommunistische Partei (KPČ) die Macht im Land und proklamierte 1960 die Tschechoslowakische Sozialistische Republik (ČSSR). Nach der Samtenen Revolution von 1989 wurde die ČSSR in Tschechische und Slowakische Föderative Republik (ČSFR) umbenannt und 1992 aufgelöst. Im Januar 1993 entstanden durch Teilung der Tschechoslowakei die Tschechische und die Slowakische Republik.

Die in der Broschüre enthaltenen Objekte spiegeln bedeutsame Momente der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung der ČSR wie der ČSSR wider. Mehrere Briefmarkenausgaben erinnern beispielsweise an Persönlichkeiten des Landes, wie den Staatspräsidenten von 1918 bis 1935 T. G. Masaryk, den Staatspräsidenten von 1935 bis 1938 und von 1945 bis 1948 Dr. E. Beneš oder den Staatspräsidenten  von 1948 bis 1953 K. Gottwald. Mehrere Ausgaben würdigen die Tschechoslowakischen Legionen und ihre Führer, deren Kampf im Ersten Weltkrieg der Unabhängigkeit von Österreich-Ungarn galt. Andere in der Broschüre gezeigte Belege erinnern an Jahrestage, wie die Gründung der Karls-Universität Prag im Jahre 1348 oder an das Massaker an den Einwohnern des tschechischen Dorfes Lidice im Jahre 1942, oder verweisen auf herausragende kulturelle und sportliche Ereignisse, wie die olympischen Sommer- und Winterspiele oder die Internationalen Friedensfahrten und natürlich noch vieles andere mehr.

Die im Eigenverlag in Farbdruck hergestellte 87-seitige Broschüre kann von Kurt Redenz, Ringstraße 55, 14612 Falkensee/Finkenkrug, zum Unkostenpreis von 20 Euro bezogen oder in der Bibliothek des Museums für Kommunikation Berlin eingesehen werden.

Kurt Redenz: Broschüre über philatelistische Belege zur Tschechoslowakei

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