Seit 1953 besteht auf dem 11,5 Hektar großen Gelände des ehemaligen Großrundfunksenders Berlin am heutigen Flughafensee Berlin Tegel idyllisch gelegen eine Funkfrequenz-Messstelle der Deutschen Bundespost, die sich im Zuge der politischen Veränderungen von einer Außenstelle der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post zur heutigen Außenstelle der Bundesnetzagentur entwickelte.

Einer Gruppe der DGPT Region Ost mit 22 Teilnehmern wurde am 23.10.2018 im Rahmen einer Exkursion die Möglichkeit gegeben, hinter die Zäune und in die Räumlichkeiten der stationären und mobilen Frequenzkontrolle und –überwachung zu schauen.

In seinem interessanten Eingangsvortrag beleuchtete der Leiter der Außenstelle alle Aufgaben der Bundesnetzagentur. Dazu gehören die Förderung des Wettbewerbs in den Energie-, Telekommunikations-, Post- und Eisenbahnmärkten und die Sicherstellung der Leistungsfähigkeit der Infrastrukturen in diesen Bereichen. Die Behörde regelt außerdem die Nutzung von Frequenzen und Rufnummern.

Messraum zur stationären Funkkontrolle und –überwachung. Foto: Sven Guckes

Danach wurden in einem großen Technikraum die Möglichkeiten der stationären Funkkontrolle und –überwachung demonstriert.

Peilmessplatz. Foto: Hajo Böhme

Über mehrere in einem größeren Territorium vorhandene Empfangsantennenanlagen für alle Frequenzbereiche ist es möglich, über Peilungen zum Beispiel Störer festzustellen. Zur Demonstration wurden ein Rundfunksender bei Flensburg und ein Sender bei Moskau angepeilt und identifiziert.

Peilung Sender bei Moskau. Foto: Hajo Böhme

Zum Einsatz kommen hochmoderne, z.T. automatische rechnergestützte Messsysteme namhafter deutscher Hersteller. Bearbeitet werden von den Mitarbeitern Störungsmeldungen aus der Bevölkerung, Kultur und Wirtschaft sowie Anforderungen durch Telekommunikationsunternehmen.

Antennenanlage stationärer Messplatz. Foto: Hajo Böhme

Technik im Messraum stationäre Funkkontrolle und –überwachung. Foto: Hajo Böhme

Es existieren weiterhin Messplätze für CB- und Amateurfunk. Nach Aussage der Mitarbeiter liegen dort aber nicht die Schwerpunkte der Arbeit. Dann ging es weiter in eine große Garage, wo die mobile Technik vorgeführt wurde. Mit einen modernen Messfahrzeug können alle Frequenzbereiche incl. Mobilfunk bearbeitet werden. Ausgerüstet mit einem ausfahrbaren 10-Meter-Mast, an dem entsprechend der Aufgabenstellung verschiedene Antennen montiert werden können, moderner Mess- und Kommunikationstechnik werden Störungen verfolgt, aber auch Aufträge der Industrie zum Beispiel hinsichtlich EMVU, Sicherheitsabstände und Störbeeinflussungen bearbeitet.

Messfahrzeug für alle Frequenzbereiche. Foto: Hajo Böhme

Ein weiteres Fahrzeug ist speziell mit Antennen und Messtechnik für den Rundfunk- und Fernsehbereich ausgerüstet. Der Einsatz erfolgt hauptsächlich auf Anforderung der Senderbetreiber beim Aufbau neuer Technik und Kapazitäten. Natürlich auch zur Verfolgung von Störern, in ernsten Fällen im Zusammenspiel mit Staatsanwaltschaft und Polizei.

Messfahrzeug für Rundfunk und Fernsehen. Foto: Sven Guckes

Alle Teilnehmer der Exkursion waren überrascht, wie offen die Mitarbeiter der Bundesnetzagentur über ihre Arbeit und die Technik berichtet haben und dankten im Abschlussgespräch den Akteuren.

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