von Wolf Rainer Menzel, Region Ost


Seit 1995 lädt der Vorstand der DGPT Region Ost Jahr für Jahr seine Mitglieder zu historischen Orten des Post-, Fernmelde- und Funkwesens ein. Dazu zählen beispielsweise

–          die Technikräume des Berliner Fernsehturms

–          das Sender- und Funktechnikmuseum in Königs Wusterhausen, die „Geburtsstätte“ des öffentlichen Rundfunks in Deutschland

–          die nach Paris weltweit größte ehemalige Rohrpostzentrale in Berlin

–          die ehemalige Funkbetriebsstelle Nauen

–          das Konrad Zuse Computermuseum in Hoyerswerda

–          die ehemalige Forschungsanstalt der Deutschen Reichspost, die Hakeburg in Kleinmachnow

–          das Fernmeldemuseum Cottbus.

Am 6. März 2013 besuchten 30 Mitglieder die Hauptstadtrepräsentanz der Deutschen Telekom in Berlin im Gebäudekomplex Jägerstraße 42-44, Oberwallstraße 4-5 und Französische Straße 33a-c, eine mit der Entwicklung von Telegrafie und Telefonie in Deutschland ganz besonders verbundene Stätte. Thomas Lehfeld, Objektbetreuer der Hauptstadtrepräsentanz, führte sachkundig durch die Geschichte der Häuser, Zeitzeugen aus dem ehemaligen Vorstandsbereich Aufbau Ost ergänzten faktenreich.

Sie erinnerten an das 1877/78 neu errichtete Kaiserliche Haupttelegrafenamt in der Jägerstraße 43/44 und seine Erweiterung Jägerstraße 42 zwischen 1898 und 1902. Das großflächige Foto des im Erweiterungsbau entstandenen Apparatesaals mit den technischen Einrichtungen der Telegrafie und den sie bedienenden Beamten auf der Videowand im Lichthof rief auch den 18.November 1879 ins Gedächtnis, an dem Generalpostmeister von Stephan vor hervorragenden Vertretern der Wissenschaft, wie Prof. Dr. Helmholtz , Dr. Werner Siemens und Prof. Dr. Förster, die neuen Räume einweihte. Die schon 1877 mit dem Telefonapparat von Alexander Graham Bell aus dem Büro des Generalpostmeisters in der Leipziger Straße zur Französischen Straße 33 durchgeführten Versuche standen am Anfang des Siegeszuges der Telefonie in Deutschland.

An die in der im Krieg entstanden Baulücke in der Französichen Straße 33 von der Deutschen Post der DDR 1989 neu errichteten OVSt 20 erinnerte damals eine Gedenktafel. Schade, dass sie seit dem Rückbau des Gebäudes im Jahre 2000 für den Neubau der Hauptstadtrepräsentanz verloren ging.

Der historische Bau wurde 1877/78 errichtet und fußte auf den Plänen des Architekten Carl Schwatlo; die historische Bausubstanz wurde nach denkmalpflegerischen Grundsätzen wiederhergestellt. Sowohl der Altbau als auch der in der Französischen Straße in transparenter Glas-Stahlkonstruktion entstandene Neubau durch die Architekten Henze + Vahjen ließen den Besuch der Hauptstadtrepräsentanz mit ihrer imposanten Architektur an Fassade, Lichthof, Treppenhäusern, zweigeschossigen Sälen und Kellergeschoss für die Teilnehmer an der Exkursion zu einem faszinierenden Erlebnis werden.

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