Heute vor 75 Jahren nahm die Geschichte des Fernsehens in Deutschland eine Wendung, die entscheidend hätte sein können – wäre nicht der Zweite Weltkrieg dazwischengekommen. Auf der XVI. „Großen Deutschen Funkausstellung“ in Berlin wurde am 28. Juli 1939 der Einheits-Fernsehempfänger E1 vorgestellt. Er wurde unter der Leitung der Forschungsanstalt der Deutschen Reichspost von mehreren Firmen entwickelt: Mit von der Partie waren die Firmen Fernseh AG, Radio AG D. S. Loewe, C. Lorenz AG, TeKaDe und Telefunken.

Man wollte mit dem kostengünstigen Gerät einem der größten Probleme des frühen Fernsehens in Deutschland entgegentreten: Das Fernsehen war als Massenmedium konzipiert, und die NS-Regierung wollte es auch als solches nutzen; doch nur die wenigsten Deutschen verfügten über ein Empfangsgerät. Der E1 sollte für das Fernsehen erreichen, was der Volksempfänger für das Radio getan hatte – die Deutschen zu Empfängern machen. Das Gerät war auf der Höhe der technischen Entwicklung und kostete 650 Reichsmark.

Die erste Serie von 10 000 Geräten hätte ab Ende des Jahres 1939 im Großraum Berlin ausgeliefert werden sollen. Da jedoch bereits im September 1939 der Krieg ausbrach, wurde die Produktion eingestellt – insgesamt konnten nur knapp 50 Geräte fertiggestellt werden. Natürlich darf der E1 in der Sammlung der Museumsstiftung Post und Telekommunikation nicht fehlen:

FE1

Foto: Museumsstiftung Post und Telekommunikation

Zu den technischen Informationen

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