„Wie werde ich im Alter leben?“ Eine Frage, die meistens eher abstrakt bleibt. Nicht so in der Ausstellung „Dialog mit der Zeit“, die noch bis zum 22. Februar 2015 im Museum für Kommunikation Frankfurt zu besuchen ist. Das Konzept ist das einer Erlebnisausstellung und mag die treuen Stammbesucher der Museen für Kommunikation an das Vorläuferprojekt „Dialog im Stillen“ erinnern: Man kann die Ausstellung nicht allein besuchen, sondern wird von Senior-Guides geführt. Sie wurden über Ausschreibungen in der Presse, darunter auch in DAS ARCHIV, gesucht. Nur Personen ab 70 Jahre kamen in Betracht, sodass die Besucher der Ausstellung erstens die Möglichkeit haben, mit Menschen ins Gespräch zu kommen, die mit dem Altern bereits ihre eigenen Erfahrungen gesammelt haben, und zweitens gleich sehen, dass Alter nicht mit „altem Eisen“ gleichzusetzen ist.

In der Ausstellung gibt es keine Exponate zu bestaunen, stattdessen steht das eigene Erleben im Vordergrund. Es gibt Gesprächsrunden, aber auch mehrere Stationen, an denen man am eigenen Leib erfahren kann, wie verbreitete Alterserscheinungen sich auswirken. Man kann sich Gewichte an die Beine schnallen und damit Treppen steigen, einen Sehtest machen und dann entdecken, wie verschiedene Augenkrankheiten sich darauf auswirken würden. Auch nachlassendes Gehör und verringertes Fingerspitzengefühl sowie zitternde Hände werden eindrucksvoll simuliert. Ziel der Ausstellungsmacher war es, über das Altern zu informieren, aber auch das vorherrschende, eher negative Altersbild zu konterkarieren.

Treppensteigen im Alter

Der Selbstversuch: Treppensteigen im Alter © Bert Bostelmann / Museum für Kommunikation Frankfurt

 

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