Die von Kurt Redenz 2014 herausgegebene Broschüre „Briefe mit Anschriften und Inhalt“ ist für alle, die sich mit der Kulturgeschichte der schriftlichen Kommunikation befassen oder befassen möchten, ein beachtenswerter Beitrag. Sie enthält rund 50 Briefe aus der Zeit zwischen 1563 bis 1902: Es sind Beispiele für Botenbriefe, Adels- und Fürstenbriefe, Amtsbriefe und allgemeine Altbriefe. Allen Belegen hat der Autor erklärende Informationen vorangestellt. Problematischer ist das Lesen der Briefe selbst. Es setzt nicht nur Kenntnis der Deutschen Kurrent-, der Sütterlin- und der Deutschen Schrift voraus, sondern verlangt auch einige Erfahrung, alte individuelle Handschriften zu „entziffern“. Wer das meistert, dem erschließen sich nicht nur Inhalt und Stil der Briefe, vielmehr auch die Formen ihrer Anschrift, Anrede und Unterschrift. Der an den Grafen zu Lawenstein und Herrn zu Scharfeneck gerichtete Botenbrief vom 30. Juli 1563 von Stettin nach Speyer beispielsweise beginnt mit den Worten: „Dem Wolgebornen, Edlen, Ehrwirdigen, Hochgelerten und Erbarn, Unserm Besondern lieben …. unsers aller gnedigstenn Hernn Kammerrichter und Beisitzernn zu Speier“.

Redenz Brefe mit Anschriften u  Inhalt 2014

Kurt Redenz: Briefe mit Anschriften und Inhalt. Eigenverlag 2014, 100 Seiten. Zu beziehen zum Unkostenbeitrag von 10 Euro plus Versandporto bei Kurt Redenz, Ringstraße 55, 14612 Falkensee/Finkenkrug. Auszuleihen im Lesesaal des Museums für Kommunikation Berlin.

Wenn Ihnen der Beitrag gefallen hat, teilen Sie ihn: