350 Jahre Westfälischer Friede

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte 1998/2

Autor: Heinz Neumann

Seiten: 6-20

Über die Bedeutung des Westfälischen Friedens von 1648 und des mit ihm beendeten Dreißigjährigen Krieges ist seit 350 Jahren immer wieder nachgedacht und geschrieben worden. Es konnte auch nicht ausbleiben, daß die beiden „Friedensstädte“ Münster und Osnabrück seit jeher sich diesen Themen besonders verpflichtet fühlten und dies historische Jubiläum – mal mehr, mal weniger – angemessen feierten. Selbstverständlich ist der 350. Jahrestag des Friedensschlusses 1998 in ganz Europa Anlaß zu Fest- und Gedenkveranstaltungen.

Der Friede, den wir in Mitteleuropa seit dem Waffenstillstand vom 8. Mai 1945 genießen – immerhin seit über fünf Jahrzehnten – herrscht leider nicht überall, selbst nicht einmal in Europa. Für die Mehrheit der deutschen Generationen, die die sechs Jahre des Zweiten Weltkrieges mehr oder minder leidvoll miterlebt haben, besitzt der Westfälische Friede von 1648, der dem Kontinent eine neue Friedensordnung gab und ihm für nahezu 150 Jahre eine relative Stabilität sicherte, große Aktualität, zumal wir gerade heute ebenfalls wieder vor der Aufgabe stehen, den Frieden in Europa dauerhaft zu sichern und uns auf eine gemeinsame europäische Identität zu besinnen. Deshalb lautet auch das Motoo „Frieden als Aufgabe“, das für alle Veranstaltungen der Veranstaltungsgesellschaft 350 Jahre Westfälischer Friede mbH in der historischen Region des Friedensschlusses – Westfalen und das Osnabrücker Land – steht. Es drückt auf prägnante Weise aus, daß Frieden und seine Erhaltung stetigen aktiven Einsatz erfordern: Friede muß ständig neu erarbeitet werden, im staatlichen Bereich ebenso wie im privaten, auf europäischer Ebene oder im Weltmaßstab genau so wie im täglichen Leben, in Beruf und Familie.

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