50 Jahre Gesellschaft für deutsche Postgeschichte / Deutsche Gesellschaft für Post- und Telekommunikationsgeschichte

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte 1999/1

Autor: Gottfried North

Seiten: 7-13

Bald nach dem Übergang der bayerischen Post auf das Deutsche Reich im Jahre 1921 fanden sich Freunde der bayerischen Postgeschichte zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammen und riefen im Dezember 1921 einen Ausschuß zur Erforschung der bayerischen Postgeschichte ins Leben. Der spätere Reichspostminister Dr. Stingl förderte diese Bestrebungen von Anfang an und übernahm in der Gründungsversammlung der „Gesellschaft zur Erforschung der Postgeschichte in Bayern“ im November 1922 den Vorsitz dieser Gesellschaft. Erste Forschungsergebnisse konnten in Zusammenarbeit mit der Heimatzeitschrift „Das Bayerland“ veröffentlicht werden. Seit Juni 1925 erschien in Verbindung mit der Abteilung München des Reichspostministeriums (RPM) und mit finanzieller Unterstützung der bayerischen Staatsregierung die eigene Halbjahreszeitschrift der Gesellschaft unter dem Titel „Archiv für Postgeschichte in Bayern“. Aus kriegsbedingten Gründen mußten das Erscheinen der Zeitschrift 1941 eingeschränkt und nach 1943 eingestellt werden.

Sehr schwierig gestaltete sich der Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Gesellschaft mußte eine Lizenz bei der Militärregierung beantragen. Dort hatte man Bedenken gegen das Wort „Erforschung“ im Namen der Gesellschaft, da den Deutschen in jener Zeit jegliche Forschungstätigkeit verboten war. Die Verhandlungen hierüber zogen sich so lange hin, bis es schließlich keiner Lizenz mehr bedurfte und eine erste Mitgliederversammlung am 25. Oktober 1949 stattfinden konnte. Die Gesellschaft zur Erforschung der Postgeschichte in Bayern war dann überwiegend in den Bezirken der Oberpostdirektion München, Nürnberg und Regensburg tätig.

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