Auf dem Post-Cours von Berlin nach Stettin

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte, Regionalbereich Ost, 2001

Autor: Wolfgang Pinkow

Seiten: 65-70

Eine der preußischen Hauptpostrouten des 17. bis 19. Jahrhunderts führte von Berlin aus nach Norden zur pommerschen Hauptstadt Stettin, die als Verwaltungs- und Hafenstadt mit Verbindung zur Ostsee immer eine große Bedeutung hatte. Diesen Post-Cours zu recherchieren und für eine weitere Poststreckenwanderung vorzubereiten nahmen wir uns, Wolfgang Holtz und der Verfasser dieses Beitrages, schon im Jahre 1998 vor, nachdem wir die Poststrecke von Berlin nach Cottbus abgewandert waren.

In der Standardliteratur „Darstellung des Postwesens in den Königlich Preussischen Staaten von Wilhelm Heinrich Matthias, Berlin 1812“ wird diese Hauptpostroute auf Seite 324 unter Punkt „1. Stettiner Cours“ aufgeführt. Matthias vergleicht von dem Cours die Postämter aus den Jahren 1698 und 1710 und führt aus der Zeit die Postmeister auf. Diese vorpommersche oder Stettiner fahrende Post ging 1710 von Berlin aus „Montags und Freitags Morgens 8 Uhr ab und kamen Dienstags und Sonnabends Nachmittag 4 Uhr an“.

Aus der Aufstellung ist zu ersehen, dass bereits alle größeren Orte an der Poststrecke zu diesem Zeitpunkt Postämter besaßen, was darauf hinweist, dass die Städte bereits zum Ende des 17. Jahrhunderts nach dem 30-jährigen Krieg wieder zumindest etwas an Größe und Bedeutung gewonnen hatten. Außerdem kann man daraus schlussfolgern, dass die Postverbindung zwischen Berlin und Stettin schon seit längerer Zeit existiert haben muss. In dieser zusammenfassenden Art wird dieser Post-Cours allerdings erstmalig in der Literatur von Matthias angeführt.

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