„Aufbau Ost“ termingemäß abgeschlossen

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte, Regionalbereich Ost, 1998

Autor: Wolf Kahle

Seiten: 95-112

Der Beitrag ist eine Zusammenfassung der Entwicklung der Telekommunikation, die sich von der Wende bis zum Abschluß des Jahres 1997 in Ostdeutschland vollzogen hat. Auf der Grundlage der noch vor der Wiedervereinigung gemeinsam erarbeiteten Programms „Telekom 2000“ erfolgte hier der Wandel vom telekommunikativen Entwicklungsgebiet zu einer der modernsten Telekommunikations-Infrastrukturen der Welt. Der zur Verfügung stehende Umfang erlaubt nur auf die wichtigsten Aspekte des historischen Geschehens, der Aufbauetappen und der Entwicklung der Dienste einzugehen. Dem regionalen Charakter der Ausgabe Rechnung tragend, wurde – soweit möglich – auf Darstellungen des Geschehens im Raum Berlin/Brandenburg besonderer Wert gelegt.

Daß es mit der Telekommunikation der Deutschen Post nicht zum besten stand, war allgemein bekannt. Was sich jedoch nach der Wende offenbarte, übertraf die Erwartungen der kühnsten Pessimisten, denn Post und Telekommunikation zählten in der DDR mit zu den am meisten vernachlässigten Wirtschaftszweigen. Die in Betrieb befindlichen technischen Anlagen waren quantitativ und qualitativ unzureichend, ein nicht unbeträchtlicher Teil hätte jedem technischen Museum zur Ehre gereicht. Dies betraf insbesondere die Vermittlungseinrichtungen, die gegenüber dem aktuellen Stand der Technik einen Rückstand von mehreren Generationen aufwiesen, der von Hebdrehwähler-Systemen aus den Jahren 1922-1934 bis zur Koordinatenschaltertechnik der sechziger Jahre reichte. Digitale Vermittlungstechnik befand sich in der Entwicklung, die ersten Prototypen waren im Einsatz.

(…)