Aus der Geschichte des halleschen Fernsprechwesens
Ausgabe
Post- und Telekommunikationsgeschichte, Regionalbereich Ost, 1998
Autor: Gerhard Weinreich
Seiten: 81-94
Eine der meistbenutzten Erfindungen der Neuzeit stammt von dem Physiklehrer Philipp Reis (1834-1874), dessen Namen eine Straße im Norden von Halle trägt. Das von ihm erfundene Telefon stellte er am 26. Oktober 1861 dem in Frankfurt/Main tagenden Physikalischen Verein vor. Infolge der seinem Telefon anhaftenden Unvollkommenheiten wurde es damals leider selbst von namhaften Wissenschaftlern als „ein hübsches, aber nutzloses Spielzeug“ eingeschätzt. Erst nachdem der amerikanische Physiologe und Techniker Alexander Graham Bell (1847-1922) im Jahre 1876 einen technisch brauchbaren Apparat entwickelt hatte, kam ein Jahr später das Telefon auch in Halle zur Anwendung.
Nach den erfolgreich verlaufenden Fernsprechversuchen vom 26. Oktober 1877 beim Generalpostamt in Berlin erfolgte in Halle als einem der dafür vorgesehenen fünf Oberpostdirektionsbereiche bereits am 21. November 1877 der versuchsweise Einsatz des Telefons. Diese Maßnahme sollte zunächst nur zur Unterstützung für den schon seit 1848 in Halle bestehenden Telegrafenverkehr dienen. Zur Betriebserprobung des neuen Nachrichtenmittels wurden dafür die Postämter Belleben, Falkenberg und Nauendorf (Saalkreis) bestimmt. Für die Ausführung von Reparaturen an den zum Einsatz gelangenden Telefonen wurde im Jahre 1880 die Telegrafenapparatewerkstatt des Telegrafenzeugamtes zur Fernsprechapparatewerkstatt erweitert.
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