Das Frauenmuseum in Bonn

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Weg vom Klein-Klein!

Das Frauenmuseum in Bonn

Ausgabe

DAS ARCHIV 1/2013

Autorin: Doris Hensch

Seiten: 48-51

Ein großes rosafarbenes Banner, quer über die Krausfeld-Straße in der Bonner Altstadt gespannt, weist den Weg zum Frauenmuseum, einer in der Bonner Kultur- und Kunstlandschaft nicht mehr wegzudenkenden Institution für die Kunst von Frauen. Der Boden für ein solches Haus wurde wahrlich lange Zeit vorbereitet. Bereits vor 2000 Jahren galt Bonn als Metropole des Matronenreiches, was die annähernd 40 ausgegrabenen Matronenheiligtümer bezeugen. Die schon in keltischer Zeit stets als Dreiergruppe verehrten gütigen und weisen Frauengottheiten fanden in dem Opferstein der „Aufanischen Matronen“, der 1924 in den Ausgrabungen unter dem Bonner Münster gefunden wurde, ihre schönste Ausprägung, und selbstverständlich thront im Frauenmuseum eine Replik dieser mythischen Göttinnen.

Das Frauenmuseum in Bonn wurde vor gut 30 Jahren gegründet und kann heute auf eine Erfolgsgeschichte zurückblicken

Foto: Frauenmuseum Bonn

Die Künstlerin Marianne Pitzen ist Gründerin des Frauenmuseums und bis heute verantwortlich für Ausstellungskonzeption und -organisation

Foto: Frauenmuseum Bonn

Ein guter Ort, befand Marianne Pitzen 1981, als sie zusammen mit einer Gruppe interdisziplinär arbeitender Frauen das weltweit erste Frauenmuseum in einem ehemaligen Kaufhaus in der Bonner Altstadt eröffnete. Damals wusste sie zwar, dass sie eine völlig neue, bisher beispiellose Unternehmung wagte. Sie ahnte aber nicht, dass sie gute 30 Jahre später auf ein Lebenswerk und eine Erfolgsstory blicken darf, die ihresgleichen sucht: Gute 700 Ausstellungen wurden bisher realisiert, in denen mehr als 2 500 Künstlerinnen einen Raum fanden − und in dem Männer als Besucher stets willkommen waren. Zusammen mit dem Bundesfamilienministerium und zwei weiteren KünstlerInnen-Organisationen (GEDOK, BBK) etablierte sie den Gabriele-Münter-Preis, der alle drei Jahre einer herausragenden Künstlerin verliehen wird.

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