Der Berliner Briefmarkenkrieg

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte 1999/2

Autor: Gerhard Stürmer

Seiten: 81-96

Der folgende Beitrag ergänzt den Artikel von Clemens Schwender „Die Berliner Post während der Blockade“ im Heft 1/1999, S. 30-38.

Am 25. Juni 1968 eröffnete die damalige Landespostdirektion Berlin in den Räumen des Berliner Post- und Fernmeldemuseums in Berlin 30, An der Urania 15, die Sonderschau: „Berliner Postwertzeichen – 20 Jahre im Blickpunkt der Welt“, um an die unselige Zeit rund um die Währungsreform mit all ihren Folgen zu erinnern.

Der Zeitabschnitt von Juni 1948 bis September 1949 mit Währungsreform, Blockade, Luftbrücke und der Spaltung Berlins hatte nicht nur das politische Geschehen beeinflußt, sondern auch tiefe Auswirkungen auf die Post, die trotz der Spaltung der Stadt Berlin und der Trennung der Postverwaltung stets versuchte, ihrer Aufgabe als Vermittlerin zwischen den Menschen gerecht zu werden. Und nichts veranschaulicht mehr das damalige „Hick-Hack“ als ein scheinbar unbedeutendes Stückchen Papier: die Briefmarke. Sie wurde damals zu einem Dokument unauslöschlicher Zeitgeschichte; sie bringt für den, der darin zu lesen vermag, die politischen Vorhaben ans Tageslicht, die von politischen Köpfen im Dunkeln ausgebrütet wurden.

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