Der Luftfeldpostdienst Osten

Ausgabe

DAS ARCHIV 01/1969

Autoren: Bruno Schmitt (Freiburg im Breisgau) und Bodo Gericke (Darmstadt)

Seite: 30

Der 1. Teil schilderte anhand der wenigen verfügbaren Unterlagen den Einsatz der Feldpost im Osten mit herkömmlichen Mitteln, ihr Bemühen, auf den verfügbaren Schienenwegen und mit Kfz mit den sich immer wieder neu auftürmenden Schwierigkeiten fertig zu werden, die großen Entfernungen zu überwinden und sich mit den klimatischen und militärischen Gegebenheiten abzufinden. Wenn ihr dies nur unvollkommen gelang, so lag es einfach daran, daß die an die Feldpost gestellten Anforderungen über ihre Kräfte hinausgingen. Die Feldpost war hineingestellt in den von ihr nicht beeinflußbaren Ablauf der militärischen Ereignisse, der sich immer wieder krisenhaft zuspitzte, zuerst im Winter 1941/42 mit dem mißlungenen Vorstoß auf Moskau und dann im Winter 1941/42 mit der Katastrophe von Stalingrad. Unter diesen Umständen ihrer Aufgabe gerecht zu werden, war mit den herkömmlichen Mitteln unmöglich geworden. Die Truppe unterstützte sie mit der immer dringlicheren Forderung nach Abhilfe und wies darauf hin, daß als einzige Möglichkeit zur raschen und regelmäßigen Zuführung der Feldpost nach der Front und nach der Heimat sowie innerhalb der Frontarmeen allein der Einsatz von Flugzeugen in Frage kommen könne. Diese Forderung in die Tat umzusetzen, stellte in Anbetracht der Zeitumstände eine Aufgabe dar, die zu lösen der Feldpost nur möglich war, weil die Truppe darauf drängte.

Das Flugzeig als einzige Möglichkeit zur Überwindung der Schwierigkeiten bei der Feldpostbeförderung in großen Räumen

Prüfung und Planung eines solchen Unternehmens gestalteten such außerordentlich schwierig. Überall türmten such Hindernisse auf, die ihre Ursachen vor allem darin hatten, daß Material und Personal primär den strategischen Anforderungen zu dienen hatten. Es mußte daher von vornherein damit gerechnet werden, daß ein solches Vorhaben nur in begrenztem Umfang möglich sein werde.

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