Die bayerische Museumslandschaft

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Kultur als Staatsaufgabe

Die bayerische Museumslandschaft

Ausgabe

DAS ARCHIV 2/2022

Autorin: Tanja Neumann

Seiten: 28-33

Es sind Sammlung, Ausstellung, Bau und Umgebung, die den Reiz eines Museums für die Gäste ausmachen. Wechselweise dominiert ein spektakuläres Gebäude den Gesamteindruck – sei es ein Schloss, ein Industriebau oder moderne Architektur – oder das Konzept oder besondere Exponate locken Besucherscharen an. Doch wie wohl kaum ein anderes Bundesland kann Bayern mit der Lage seiner Museen punkten.

Erfolgsgeschichte tim: Das Staatliche Textil- und Industriemuseum Augsburg (tim) knackte am 20. November 2019 die Millionenmarke – so viele Besucher und Besucherinnen kamen seit der Eröffnung im Jahr 2010 in das Gebäude der Augsburger Kammgarn-Spinnerei

Foto: Frauke Wichmann/tim

Die Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern ist erster Ansprechpartner, wenn es um fachliche und finanzielle Unterstützung geht

Manche Besucherinnen und Besucher mag der Mix aus indonesischen Schattenfiguren, Briefbeschwerern, naiven Holzskulpturen, Karussellpferden und Tierfiguren aus getrockneten Blättern locken, dazu expressionistische Kunst bedeutender Künstler, andere eher die Aussicht auf den See, auf dem sich Segelschiffe wie zu einem zusätzlichen Gemälde formieren. Bayern hat mit dem Deutschen Museum das meistbesuchte Haus im Land, kann aber auch, wenn es um das schönste geht, mithalten. Dabei ist „das Wunder am See“ – so die Presse bei der Eröffnung des Buchheim Museums im Jahr 2001 – das in „heiterer Terrassenarchitektur“ mit einem Steg dem See zugleitet, hinter dem sich das Alpenpanorama zeigt, nur eine der Museumsperlen, von denen Bayern etliche aufreihen kann. Sei es, dass sie sich in eine historische Altstadt fügen, wie das Haus der Bayerischen Geschichte in Regensburg, der „moderne Museumsbau im Welterbe“, sei es, dass ein Museum auf einem Felsen in die Höhe ragt wie Schloss Neuschwanstein, das rund 1,4 Millionen Menschen jährlich besuchen, oder dass es, wie das tim, ein Textilmuseum im Kopfbau der Augsburger Kammgarn-Spinnerei, einem Industriebau neues Leben schenkt.

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