Die Einrichtung des Telefondienstes in Württemberg bis Anfang des 20. Jahrhunderts
Ausgabe
Post- und Telekommunikationsgeschichte, Regionalbereich Südwest, 2001
Autor: Klaus Walz
Seiten: 105-109
Die ersten Telefonversuche wurden am 30. November 1877 in Stuttgart mit dem Bell-Telefon durchgeführt. Trotz befriedigender Ergebnisse gab es Bedenken, das Telefon in die Nachrichtenvermittlung einzuführen, denn man hielt noch eine Verbesserung des Telefonapparates für erforderlich.
Im Mai 1880 ersuchte die International Bell Telephone Company in Stuttgart um eine Konzession zu einer Telefoneinrichtung nach. Sie war zur Übernahme der Bedingung bereit, nach Ablauf von 30 Jahren die gesamte Einrichtung dem Staat kostenlos zu überlassen. Auf Grund der vom Gemeinderat der Stadt erteilten Genehmigung, die Leitungen durch den Luftraum über städtisches Eigentum ziehen zu dürfen, ließ die Bell-Compay, ohne die staatliche Konzessionserteilung abzuwarten, sofort mit dem Bau der Leitungen beginnen. Ein Verbot der Polizeibehörde verhinderte jedoch schon bald die Fortsetzung der Bauarbeiten. In Übereinstimmung mit der „Reichs-Telegraphenverwaltung“ entschloss sich die Regierung von Württemberg, selbst telefonische Verbindungen herzustellen, sofern ein wirkliches Bedürfnis nachgewiesen und eine begründete Aussicht auf Deckung der Kosten sowie die Erreichung einer mäßigen Amortisationsrente vorhanden ist.
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