Die Entstehung des Reichspostfinanzgesetzes und seine Bedeutung für die Post der Weimarer Republik

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte 1993/1

Autor: Frank Postler

Seiten: 19-39

Prägend für die Reichspost in der Weimarer Republik (WR) ist das 1924 in Kraft getretene „Reichspostfinanzgesetz“ (RPFG), das die postverfassungsmäßige Arbeitsgrundlage für die Deutsche Reichspost (DRP) bis 1934 darstellt. Die Bedeutung dieses Gesetzes für die rechtliche und ökonomische Situation der Post in der WR ist jedoch nur vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Verhältnisse in verschiedenen Phasen der WR und im Kontext mit der rechtlichen und politischen Einbindung der DRP zu verstehen.

Die Entwicklung der Post in der WR soll daher in diesem Artikel im Zusammenhang mit den politischen und ökonomischen Entwicklungen dieser Zeit analysiert werden. Dabei wird die spezifische Situation in drei Phasen der WR untersucht. Die 1. Phase von 1918 bis 1923 ist geprägt von den politischen Auseinandersetzungen um die Konstituierung der WR. In der 2. Phase, die von 1924 bis 1928 dauert, setzt eine Stabilisierung der sozioökonomischen Verhältnisse ein. Der Beginn der Wirtschaftskrise im Jahr 1929 leitet die 3. und letzte Phase der WR ein.

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