Die Entwicklung des Landpostdienstes in Deutschland, insbesondere im Bereich Braunschweig

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte, Regionalbereich Mitte, 1999

Autor: Siegmar Peschke

Seiten: 39-45

Noch am Anfang des 19. Jahrhunderts lag die Grenze des örtlichen Wirkungskreises der Post in der Beförderung der Postsachen nur zwischen Orten mit Postanstalten. Die Bewohner des platten Landes ringsum mußten selbst auf Mittel und Wege sinnen, wie sie sich mit den Sammelpunkten des Postverkehrs in Verbindung setzten. Eine neue Möglichkeit bestand seit 1744 im Lande Braunschweig, als durch Erlaß des Herzogs Karl I. die Einrichtung der „Reiheboten“ verfügt wurde.

Der Herzog ließ in jedem Dorf des Landes eine Art von privaten Postexpeditionen zum Sammeln von Postsendungen einrichten, die von den Schulmeistern oder sonst geeigneten Leuten geführt wurden. Die Botengänge zum Anschluß an die Postlinie oder in andere Orte ohne Postanstalt mußten die Hausbesitzer „reihum“ ausführen. Diese Personen bekamen daher den Namen „Reiheboten“. Sendungen, die auf diese Weise befördert wurden, erhielten meist den handschriftlichen Vermerk: „Durch Reiheboten“.

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