Die Fahrpost- und Briefposttarife im Badischen Seekreis und ihre Beziehung zu den Einkommensverhältnissen im 4. Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts
Am 15. Januar 1846 nahmen die Konstanzer Seeblätter in einem umfangreichen Leitartikel zum Postwesen der Zeit Stellung.
Der gut informierte Verfasser deckte schonungslos auf, daß der südöstliche Teil des Landes Baden, vor allem aber der Seekreis, durch eine nicht zu begreifende Verkehrspolitik der badischen Regierung auf das schwerste geschädigt werde. „So zahlt man im badischen Oberland die teuersten Fahrposttaxen von der Welt. Als Ersatz dafür, daß dieser Landesteil die Eisenbahnen entbehrt und sich mit einem fünffach langsameren Transportmittel bedienen muß, darf er auch noch die fünffache Taxe dafür zahlen. Von Offenburg nach Konstanz zahlt man 11 fl. 38 kr. (11 Gulden, 38 Kreuzer), von Freiburg nach Konstanz 9 fl. 36 kr., von Donaueschingen nach Konstanz 5 fl. 1 kr., während man z.B. – so weit wie die letztere Strecke beträgt – von Konstanz nach Zürich mit der Post 3 fl. 26 kr bezahlt.
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