Die Feldpost als militärische Einrichtung ohne Kampfauftrag und ihre Aufgaben

Ausgabe

DAS ARCHIV 01/1969

Autoren: Bruno Schmitt (Freiburg im Breisgau) und Bodo Gericke (Darmstadt)

Seiten: 1-6

Vor mehr als 25 Jahren wurde während des zweiten Weltkriegs im Rußlandfeldzug der Luftfeldpostdienst Osten eingerichtet. Er sollte, da die Feldpost mit den ihr bis dahin zur Verfügung stehenden Möglichkeiten die Postversorgung der im Osten eingesetzten Truppen nur ungenügend durchführen konnte, die weiten Räume und zahlreiche andere Schwierigkeiten überbrücken. Die Erinnerung daran führt zu eibem Kapitel Postgeschichte, über das bisher selten oder gar nicht gesprochen wurde, geschweige denn Aufzeichnungen vorhanden wären. Denn die dem militärischen Kommando unterstellten und in die Maschinerie des militärischen Geschehens eingespannten Postbeamten haben als Feldpostbeamte Leistungen vollbracht, sei es in postfachlicher, sei es in organisatorischer, planender oder in improvisierender Arbeit, meist unter schwierigsten Bedingungen und restlosem persönlichen Einsatz, die nicht ganzder Vergessenheit anheimfallen dürfen. Es gibt bisher keine authentischen Berichte über diese Seite der Postgeschichte, weder über die Feldpost während des zweiten Weltkrieges im ganzen noch über die Feldpost im Osten noch über den Luftfeldpostdienst im Osten. Der Gründe dafür [sic!] sind viele: teils beruhen sie auf einem fast vollständigen Mangel an Unterlagen, teils auf der verständlichen und berechtigten Abneigung gegen alles, was mit einem Kriege zusammenhängt.

Der hier teils nach dem wenigen erhaltenen und verfügbaren Material, teils nach eigenem Erleben erstellte Bericht ist zwar zwangsläufig mit dem Kriege verbunden, mit seinen Schrecken und Sinnlosigkeiten, mit Not und Unrecht. Aber es geht hier nicht um die Darstellung des Krieges, sondern um die Darstellung der bisher in ihrem Ausmaß und ihrer menschlichen Bedeutung ziemlich unbekannten Arbeit und fachlichen Leistung der deutschen Feldpost.

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