Was geschah in Waltershausen?
Die Geschichte eines Posterholungsheims
Am 26. Juli 1968 herrschte auf Schloss Waltershausen, einem Erholungsheim der Deutschen Bundespost im Grabfeldgau, damals „unweit der Zonengrenze“ gelegen, reger Betrieb. Unter Leitung der Oberpostdirektion Nürnberg und des Bayerischen Amtes für Denkmalschutz hatte man das Haus renoviert, und jetzt eröffnete der Präsident der Oberpostdirektion Nürnberg, Kurt Wiesemeyer, mit einer Feierstunde das Haus. In seiner Rede ging er auf die lange und aufregende Geschichte des Schlosses ein.
Wie ein Märchen liest sich die Beschreibung des Schlosses Waltershausen − zunächst: „Umrahmt von einer großen Zahl alter Bäume, umgeben von einem Park mit stillen, verträumten Wegen, weitab vom Strome des Fremdenverkehrs, steht wuchtig das Schloss Waltershausen. Mit seinem hochragenden Bau – einer dreigeschossigen, dreiflügeligen Anlage – und seinen charakteristischen Rundtürmen bietet das Schloss ein Bild der Ruhe und Geborgenheit.“ Anfang der 1930er-Jahre verwandelte sich das Märchen in einen Krimi, der als „Rätsel von Waltershausen“ wochenlang die Zeitungen füllte und die Menschen in ganz Deutschland in Atem hielt. Aber von Anfang an.
(…)