Die Infrastruktur der Fernmeldenetze

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte 1989/1

Autor: Hans-Jürgen Hars

Seiten: 58-71

Die heutige Welt ist ohne ein dichtes, weltweites Telekommunikationsnetz nicht mehr vorstellbar. Das gilt gleichermaßen für Industrie- und Entwicklungsländer, genauso wie für den geschäftlichen als auch den privaten Bereich. Nur sehr selten macht man sich allerdings beim Benutzen dieses Netzes, das es ermöglicht, nahezu jedermaßen ständig zu erreichen, sei es per Telefon, Datenübertragung oder in naher Zukunft per Bildübertragung, Gedanken über den gigantischen Aufwand, nicht nur an Investitionsmitteln, sondern auch an Man-power, der zur Realisierung erforderlich war. Gelegentlich spricht man in diesem Zusammenhang bekanntermaßen auch von der größten Maschine der Welt.

Die Anfänge reichen weit ins letzte Jahrhundert zurück. Der Übertragungsweg bestand zunächst aus einer einfachen Kupferleitung, aufgehängt an einer Vielzahl von Holzmasten. Bei Telegrafieverbindungen handelte es sich stets um End-zu-End-Beziehungen, während beim Telefonieren schnell auch Vermittlungen eingesetzt wurden. Schrittweise entwickelte sich die Technik über symmetrische zu koaxialen Kabeln und den geeigneten Übertragungsverfahren zu den heutigen optischen Systemen. Aus einfachen Kurzwellenfunkverbindungen entstand hochmoderne Richtfunk- und Satellitenfunktechnik. Parallel dazu entwickelten sich ebenfalls die Übertragungsnetze. Aus einem einfachen Teilnehmer-Netz entstanden Ortsnetze, die sehr bald über Fernnetze miteinander verknüpft wurden. Nach einer zunächst eher zögerlichen Phasen wurden die entstandenen nationalen Netze dann auch in schnell wachsendem Umfang kontinental und interkontinental miteinander verbunden. Der Ausbau der Fernmeldenetze ist dabei bei weitem noch nicht zu einem Abschluß bekommen. So wird beispielsweise die DBP in ihrem Fernlinien- und Fernleitungsnetz allein im Jahre 1990 etwa 2,3 Mrd. DM investieren.

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