Die Post in Waibstadt

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte, Regionalbereich Südwest, 2001

Autor: Manfred Biedert

Seiten: 5-26

Waibstadt, im nordbadischen Kraichgau gelegen, war ehemals eine freie Reichsstadt, deren Stadtrechte schon im 14. Jahrhundert belegt sind. Diese Rechte wurden durch Gesetze der Jahre 1921 und 1935 entzogen. Im Jahre 1950 ist der Gemeinde Waibstadt mit damals 3176 Einwohnern durch den Präsidenten des Landesbezirks Baden wieder die Bezeichnung „Stadt“ verliehen worden. Im Zuge der baden-württembergischen Gemeindereform wurde im Jahre 1971 die Nachbargemeinde Daisbach nach Waibstadt eingemeindet.

Eine der ältesten Vekehrs- und Postlinien im nördlichen Kraichgau ist die Verbindung zwischen Stuttgart und Frankfurt über Heilbronn, Fürfeld, Sinsheim und Heidelberg. Waibstadt lag abseits dieser wichtigen Postverbindung, hatte aber die schon im 17. Jahrhundert nachweisbare Posthalterei Sinsheim in erreichbarer Nähe. Im April 1686 wurde der nördlich von Waibstadt entlangziehende, wöchentlich zweimalige Reitpostkurs zwischen Heidelberg und Würzburg aufgenommen, der jedoch wohl für den Postverkehr von Waibstadt wegen der weit entfernten Stationen Mosbach und später Neckarelz wenig Bedeutung hatte. Erst die am 1. April 1819 bei der schon vorher bestandenen Posthalterei in Aglasterhausen eingerichtete „Briefpost- und Postwagens-Expedition“ mag auch für den Postverkehr der Waibstadter Bevölkerung genutzt worden sein. Damit sind jedoch bereits alle Poststationen aufgezählt, die bis in das erste Drittel des 19. Jahrhunderts in erreichbarer Nähe des Ortes Waibstadt vorhanden waren.

(…)